Wie startet man einen Blog und was sollte man als Anfänger dabei beachten?
Als ich heute in meiner täglichen Blogpresseschau auf der Seite des Internetbloggers den Aufruf zu einer Blogparade (dazu später mehr) mit dem Thema „Deine Tipps für Blogbeginner“ entdeckte, fand ich das Thema so interessant, dass ich meine eigentliche ToDo-Liste umstellte. Statt eines Tutorials zum Divi Theme, gibt es heute allgemeine Anregungen und Tipps zum Bloggen. Doch vorab noch ein kurzer Hinweis auf den ausführlichen Artikel zum Thema WordPress Blog erstellen auf unserer Schwesterseite wphelp.de.
Welche Tipps kann ich einem Neuling in der Bloggerszene ans Herz legen?
Erster Tipp: Keine Tipps sammeln!?
… zumindest nicht zu viele!
Klingt komisch, hat aber einen Erfahrungshintergrund: ich wollte zu Beginn auch richtig starten …
… also so richtig richtig!
Also habe ich mich umfangreich informiert und zwar so intensiv, dass ich einerseits viel Zeit in Recherche investiert habe und andererseits den eigentlichen Blog-Start immer weiter nach hinten geschoben habe. Rückblickend hätte ich viel früher starten können und die wichtigsten Hinweise hatte ich auch schon nach ein paar Artikeln zum Thema gelesen. Ich hätte viel schneller den Einstieg ins Bloggen gefunden und hätte sicher auch schneller Erfolge gesehen, wenn ich früher gestartet wäre und mich mehr auf das Learning by Doing verlassen hätte.
Man kann problemlos weitere Tipps und Anregungen lesen, während man bereits dabei ist zu bloggen … aber lieber mehr Bloggen als Tipps lesen!
Zweiter Tipp: Zielorientierung … was ist dein Ziel?
Ich weiß, die Frage ist gerade zu Beginn für einige schwer zu beantworten. Und es ist auch nicht zwingend notwendig, dass du dein Blogging-Ziel gleich auf eine präzise Zielgruppe, Besucherzahlen und Umsätze mit Nachkommastellenangabe definierst.
Allerdings hilft eine genauere Reisezielbestimmung dabei, die ersten Schritte zu definieren. Viele Entscheidungen fallen mit einem klareren Ziel vor Augen leichter: wie z.B. wie soll der Domain- und Blogname lauten, wie breit will ich mich zum Start aufstellen, wie viel Zeit plane ich für mein Blog-Projekt ein?
Business oder Hobby Blog
Das ist denke ich die erste Frage/Entscheidung: Willst du deine/eine Firma mittels Blogging zu mehr Erfolg verhelfen oder geht es dir darum einen Hobby Blog zu einem Thema oder Themen deiner Wahl zu betreiben?
Der Business Blog erfordert erstmal mehr Aufmerksamkeit in Sachen professioneller Außenwirkung. Die Darstellung (das Theme) sollte ordentlich wirken und deine Beiträge in Sachen Rechtschreibung, Lesbarkeit und Stimmigkeit möglichst keine großen Mängel erkennen lassen. Dem Thema Sicherheit sollte man auch von Beginn an Aufmerksamkeit schenken, um keine unangenehmen Überraschungen wie einen gehackten Firmenblog oder Datenverlust durch fehlende Backupvorkehrungen erleben zu müssen.
Beim Hobby Blog sind die oben genannten Punkte sicher auch nicht verkehrt, aber hier sollte man zu Beginn den Fokus stärker auf die Aktivität des Bloggens selbst richten als sich zu intensiv mit der Außenwirkung und Technik zu beschäftigen.
Bei beiden Varianten sollte man sich zu Beginn noch über rechtliche Rahmenbedingungen informieren, denn leider (oder vielleicht auch glücklicherweise) müssen auch private Hobbyblogger einige Regeln beachten, um keine rechtlichen Probleme zu bekommen.
Ultimativer Tipp an Blog Anfänger: Kontinuität
Der ultimative Tipp an Blog Anfänger ist aus meiner Sicht für Kontinuität zu sorgen.
Sobald die technischen Grundvoraussetzungen gegeben sind, unbedingt anfangen zu schreiben und für Regelmäßigkeit in der Wochenplanung sorgen.
Warum ist Kontinuität so wichtig?
Der Kern des Bloggens ist regelmäßiges Schreiben (ggf. auch noch regelmäßiges Podcasten oder Fotografieren, wenn es bei dir darum geht). Ohne veröffentlichte Artikel gibt es keinen Blog oder der bestehende Blog stagniert. Dabei ist es weniger wichtig, ob du nun täglich, wöchentlich oder monatlich bloggst. Aber der kontinuierliche Rhythmus macht’s.
Und um das zu verwirklichen musst du dir regelmäßig Zeit nehmen, um zu schreiben. Und du wirst schnell merken, dass zum Bloggen in der Regel mehr gehört als nur Texte auf deinem Keyboard zu tippen. Du musst Themen finden, Artikel vorbereiten indem du Recherchierst, Screenshots machst, jemanden Interviewst, Daten auswertest, etc. Nicht zuletzt gehört auch die Systempflege deines Blogs dazu und z.B das Antworten auf Kommentare oder Aktivität in sozialen Netzwerken und Foren.
Es ist schwer einzuschätzen, aber nachdem dein Blogsystem bereit ist, würde ich als Minimum zwei Stunden pro Woche einplanen – eher mehr. Je größer deine Ambitionen sind, desto mehr Zeit musst du investieren.
Da Bloggen viel mit Schreiben zu tun hat, lohnt es sich sich mit dem Thema „Schreiben“ zu befassen. Einer der in diesem Bereich immer wiederholten Ratschläge lautet: „Um besser zu schreiben, musst du mehr schreiben!“. Damit ist nicht der Textumfang, sondern regelmäßiges Schreiben gemeint.
Zur Kontinuität gehört auch Geduld
Zu Beginn ist Geduld wichtig. Ich will nicht ausschließen, dass ausgerechnet dein Blog aufgrund günstiger Rahmenbedingungen umgehend durchstartet. Erfahrungsgemäß braucht es allerdings in den meisten Fällen Geduld und Ausdauer bevor sich die ersten Erfolgserlebnisse einstellen. Und damit sind eher Wochen und Monate gemeint als Tage.
Sicherlich wird auch heute noch wie vor 10 Jahren an jeder Internetecke mit dem „Von 0 auf 1 bei Google in wenigen Tagen“ Erfolgsrezept geworben. Die meisten dieser Ratgeber und Angebote sollte man wie die allgegenwärtigen Diätversprechen bewerten. Im Grundsatz gibt es zwar auch erfolgreiche Diätmethoden, aber keine die ohne einen gewissen Aufwand und Ausdauer ans Ziel führen.
Meine Blogger Geschichte
Ich selbst habe 2006 meinen ersten WordPress Blog aufgesetzt. Allerdings habe ich mich lange mehr mit der Technik und dem Drumherum beschäftigt als Artikel zu verfassen. Im Jahr 2008 habe ich dann drei Blog Projekte aktiv und regelmäßig betrieben. Beruflich bedingt gab es seither immer wieder längere Blog Pausen.
Mir hat das Bloggen viel Erfahrungen im Verfassen von Texten und wie das Publizieren im Internet funktioniert beschert. Das hat sich für mich auch anderweitig beruflich ausgezahlt. Nicht nur in geknüpften Kontakten, sondern auch dadurch, dass ich meine Schreibfähigkeit verbessern konnte. Seit Anfang diesen Jahres, schreibe ich wieder regelmäßig Artikel.
Blogparade
Letzter Tipp: Kommunikation und Interaktivität
Der erste Fokus sollte auf dem Schreiben von Artikel liegen, aber gleich danach kommt die Kommunikation mit anderen. Aktivität durch Kommentare in anderen Blogs, Foren und Sozialen Netzwerken macht andere auf dich und deinen Blog aufmerksam. Es gibt eine Reihe von Aktionen, die dich bei solchen Aktivitäten unterstützen. Dazu gehören Blogstöckchen, Blogparaden und gerade erst beim Internetblogger entdeckt: Blog-Kommentar-Runden.
Bei einer Blogparade gibt der veranstaltende Blogger ein Thema vor zu dem andere Blogger dann über einen begrenzten Zeitraum Artikel einreichen können. Diese werden dann von dem Veranstalter gesammelt und verlinkt. Eine gute Gelegenheit für jeden Blogger sich einzubringen, in Kontakt mit anderen zu treten und auch verlinkt zu werden.
Dieser Artikel ist im Rahmen genau so einer Blogparade entstanden: „Deine Tipps für Blogbeginner“ von Alexander Liebrecht dem Internetblogger. Dort findest du weitere Artikel mit Tipps für Blog Anfänger … aber wie gesagt: fang lieber an einen Artikel über deine ersten Schritte als Blogger zu schreiben als zu viel zu lesen 😉 !
PS: Eine ausführlichere Beschreibung zu Blogparaden findest du auf Blogparaden.de. Dort werden auch viele aktuelle Blogparaden angezeigt, so dass man leichter eine thematisch passende für sich finden kann.
Hallo Nils,
super Teilnahmebeitrag zu meiner Blogparade und vielen Dank für die Links, die du gesetzt hast. Deine Tipps sind nachvollziehbar und erfahrungsbedingt nach etlichen Jahren der eigenen Bloggerei weiss ich auch, dass die Ausdauer und das Durchhaltevermögen sehr wichtig sind. Ein Blogger bloggt halt immer, wenn es eingeplant hat.
Falls sich ein Neublogger dazu entschieden hat, ein eigenes Blog-Projekt zu starten, sollte er das auch tun und nicht jahrelang vor sich herschieben. Sicherlich spielt auch das Privatleben eine Rolle. Das muss man dann aber im Vorfeld wissen, ob Zeit zum Bloggen vorhanden ist. Hat jemand keinerlei Zeit für das Bloggen, sollte es sein lassen, denn dann passiert es, dass das Blog sich nicht nach eigenen Wünschen entwickeln kann.
Aber auch ich hatte erzwungene monatliche Blog-Pausen. Dennoch brenne ich für das Bloggen und habe dann nach einer Weile das Ganze wieder fortgesetzt.
Ich würde mich sehr freuen, wenn noch viele andere Teilnahmen zur Blogparade zusammenkommen und wir in etwa einen Überblick haben, welche Blogger-Tipps sich bei den Teilnehmern bereits bewährt haben.
Dich habe ich schon unter meinem Blogparaden-Post bei der Teilnehmerliste gerne eingetragen.
Danke Alexander für die warmen Worte!
Meine Name ist allerdings Nils und nicht Steffi (sie ist die Inhaberin von Kommuni Media).
Das hat mich allerdings darauf aufmerksam gemacht, dass die Autoren Anzeige im Theme nicht eingeschaltet war (habe ich nun geändert), so dass du natürlich vom Impressum ausgegangen bist.
Ich bin auch gespannt auf weitere Artikel, da die Frage „Was rate ich einem Anfänger?“ gar nicht so einfach ist, wie man es vielleicht auf den ersten Blick meinen möchte. Vor allem, wenn man niemanden mit zu viel Input überfrachten möchte.
Hallo Nils,
vielen Dank für die Ausführungen, die mir als Bloganfängerin sehr geholfen haben. Mein Hobby-Blog ist erst vor rund 2 Wochen an den Start gegangen, daher befinde ich mich noch in der Phase, in der ich jede Information rund um das Bloggen förmlich aufsauge, während ich parallel versuche, technische Herausforderungen zu bewältigen, die in Zusammenhang mit Webdesign und YouTube stehen.
Besonders hilfreich finde ich den Link zu den rechtlichen Hinweisen sowie den Tipp, sich frühzeitig mit anderen Bloggern zu vernetzen.
Es freut mich, dass du etwas aus meinem Beitrag mitnehmen konntest.
Ich habe mir dein Projekt kurz angesehen. Sieht ja schon recht vielversprechend aus.
Viel Erfolg wünscht dir das Divi Team!
Hi Nils,
hier Alex nochmals. Herzlichen Dank für deine Teilnahme und sie las ich mir eben nochmals durch, um besser auswerten zu können. Deine Tipps sind allesamt gut nachvollziehbar und dieser bediene ich mich selbst immer wieder. Kein Blog wird erfolgreich, wenn nur mal so nebenbei gebloggt wird. Da gehört viel mehr dazu, erst recht die Regelmässigkeit, ohne die funktioniert nichts.
Auch bemerktest du korrekt, dass man anfangen sollte. Sobald die Technik steht, einfach durchstarten und im weiteren Verlaufe der Zeit etliche Erfahrungen sammeln.
Ich werte diese Blogparade eben aus und werde dich erwähnen sowie super gerne verlinken. Falls das alles dir zu lange war, tut es mir leid. Die Aktion lief doch schon sehr lange und keine 8 Wochen, wie sonst die Regel ist.
Hi Alex,
alles gut. Ich bin es gar nicht gewohnt, dass zum Abschluss einer Blogparade noch eine weitere Rückmeldung kommt. Außerdem habe ich so auch erst mitbekommen, dass da doch noch einige Artikel dazugekommen sind, die ich noch nicht gelesen habe. Habe ich mir erstmal auf meine „zu lesen“ Liste gelegt. Insofern hat sich die Verlängerung ja gelohnt!
Hallo Nils,
ich bin über den Alex seiner Blogparade auf Deinen Betrag gekommen.
Ist ja nun schon ein halbes Jahr alt der Beitrag. Hätte Alex das eher verlinkt dann wäre ich sicherlich auch eher auf Deinem Informativen Beitrag gestoßen.
Bei Blogparaden macht halt jeder seine eigenen Regeln.
Aber besser spät als nie.
Im Bereich Kontinuität schreibst Du von zwei Stunden die Woche Zeitaufwand für
Recherche
Screenshots machen
Interviews führen
Daten auswerten
Systempflege
Ich glaube nicht das man da mit zwei Stunden die Woche hinkommt.
Bei so einem Firmenblog wie ihr ihn habt mag das wohl hinkommen.
Hobbyblogger werden wohl viel mehr Zeit brauchen.
Der Alex z.B arbeitet nach eigenen Angaben jeden Tag mehrere Stunden an seinen Blogs. Da kommt schon was zusammen.
Viele Blogprojekte werden auch schnell wieder eingestellt weil es zuviel Zeit kostet.
Bis jemand wirklich soweit ist auch Geld für ein Blog Theme wie ihr es anbietet auszugeben vergeht doch viel Zeit.
Der Hobbyblogger wird das wohl nie machen.
Euch ein schönes Wochenende und weiterhin viel Erfolg.
Grüße
Lothar
Hallo Lothar,
Danke für Dein Feedback!
Ich war zwei Wochen im Urlaub und daher hat die Freischaltung Deines Kommentars etwas auf sich warten lassen.
Ich denke der Zeitaufwand hängt überwiegend davon ab welche Voraussetzungen jemand mitbringt, aber auch welches Ziel das jeweilige Projekt hat. Das lässt sich schwer pauschalisieren und daher hatte ich die zwei Stunden als minimalen Ansatz gewählt. Wer eine kleine Buisnesshomepage online stellt und nur alle ein- bis zwei Monate mal einen kleinen Artikel veröffentlicht oder kleinere Anpassungen durchführt kommt sicherlich mit einem sehr kleinen Zeitansatz aus.
Wer aber auch nur wenig mehr will — da pflichte ich dir bei — muss sich die Zeit fürs Bloggen nehmen, sonst verläuft das Projekt wie viele andere auch im Sande.
Dir auch viel Erfolg!